FidAR - Women-On-Board-Index 185 - 2021
32 FidAR … WOM E N - O N - B OA R D - I N D E X 1 8 5 … 2021 Mit dem vom Deutschen Bundestag am 15. Februar 2021 in erster Lesung 11 diskutierten Entwurf eines Gesetzes zur Ergänzung und Änderung der Regelungen für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst (FüPoG II) rückt der Frauenanteil in den Vorständen stärker in den Fokus. B örsennotierte und zu gleich paritätisch mitbestimmte Unternehmen mit mehr als drei Vorstandsmitgliedern müssen künftig bei Neubeset- zungen mit mindestens einer Frau und mindestens einemMann besetzt sein. Das parlamentarische Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Es wird angestrebt, dass das FüPoG II noch vor Ende der Legislaturperiode in Kraft tritt. Einstellung zumMindestbeteiligungsgebot Im Rahmen der Erhebung zur Prüfung der Daten im Frühjahr 2021 wurden die untersuchten 186 Unternehmen auch dazu befragt, wie sie die geplante Mindestbeteiligung von einer Frau für Vor- stände börsennotierter und paritätisch mitbestimmter Unternehmen mit mehr als drei Mitgliedern beurteilen. Zwar wollte ein Großteil der Unternehmen nicht zu dieser Frage Stellung nehmen. Aber bei den Antworten überwiegt deutlich die Zahl der Unternehmen, die imMindestbeteiligungsgebot angesichts des geringen Frauenanteils in Vorständen eine angemessene Regelung sieht. Zwei Unter- nehmen gaben zudem an, sie hätten die Ausweitung der Aufsichtsratsquote auf mehr Unternehmen gegenüber einer gesetzlichen Regelung für die Vorstandsebene bevorzugt. Nur fünf Unternehmen waren der Auffassung, dass der damit verbundene Eingriff in die Unternehmensautonomie zu weit geht. 11 Der Gesetzentwurf der Bundesregierung wurde nach halbstündiger Aussprache zur federführenden Beratung an den Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend überwiesen (https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2021/kw08-de-frauen-fuehrungsposi- tionen-821764). Frauen in den Vorständen der Unternehmen Unternehmen insgesamt Davon haben geantwortet Eingriff in Unternehmensautonomie geht zu weit Angemessene Regelung angesichts des geringen Frauenanteils in Vorständen Wir hätten die Ausweitung der Aufsichtsratsquote auf mehr Unternehmen bevorzugt keine Angabe 186 115 5 18 90 17 WoB 185 © FidAR 2021 17 Die Bundesregierung plant für börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen eine Mindestbeteiligung von einer Frau für Vorstände mit mehr als drei Mitgliedern. Wie beurteilen Sie die vorgesehene Maßnahme? 2
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy NzE4MjQ2