Bedarfsanalyse

im Rahmen des Projektes „Bedarfsermittlung von Instrumenten zur Förderung gleichberechtigter Führung in öffentlichen Unternehmen“

Die weiterhin männerdominierte Führungskultur hemmt die Chancengerechtigkeit in öffentlichen Unternehmen. Die FidAR-Bedarfsanalyse gibt praxisnahe Empfehlungen zur Verbesserung der gleichberechtigten Teilhabe.

Dieser Leitfaden bietet Unternehmen zahlreiche Praxistipps auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Unternehmenskultur. Er kann dabei allerdings nur ein möglicher Anstoß zur Veränderung sein, denn so unterschiedlich wie die Unternehmen, sind auch deren Umsetzungen – die gemeinsame Zielsetzung der gleichberechtigten Teilhabe in Führungspositionen sowie eine auf Chancengerechtigkeit ausgerichtete Unternehmenskultur stehen übergreifend im Fokus.

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Executive Summary Öffentliche Unternehmen auf dem Weg zur gleichberechtigten Führung.
Fünf Praxistipps für mehr Gleichberechtigung in öffentlichen Unternehmen.

1
Zielgrößen
für Frauen in Aufsichts- und Führungspositionen
festlegen und veröffentlichen
Definieren Sie Zielgrößen für Ihr Unternehmen. Verankern Sie diese im Leitbild und in der Strategie Ihres Unternehmens.
Diskutieren Sie Zielgrößen intern.
Sensibilisieren Sie Ihren Betriebsrat für dieses Thema.
Machen Sie die Zielgrößen transparent – nach innen und nach außen.
Halten Sie die formulierten Zielgrößen ein und machen Sie Ihre Zielerreichung transparent nach innen und außen.
2
transparente Besetzung
von Aufsichts- und Führungspositionen
Achten Sie auf eine paritätische Besetzung von Auswahlgremien.
Legen Sie klare Auswahlkriterien fest.
Achten Sie darauf, dass Ausschreibungstexte und Anforderungsprofile so formuliert werden, dass sich jede und jeder (m/w/d) davon angesprochen fühlt!
Setzen Sie sich für (Bewerbenden-) Listen mit Mindestgeschlechterquoten ein.
Objektivieren Sie Stellenbesetzungsverfahren, beispielsweise durch strukturierte Interviews!
3
(Frauen-) Netzwerke
einrichten
Fördern Sie den Austausch Ihrer Mitarbeitenden in unternehmensinternen und unternehmens- übergreifenden Netzwerken. Beziehen Sie dabei bewusst auch Männer mit ein.
Ermitteln Sie, in welchen Netzwerken Ihre MitarbeiterInnen sich engagieren und fördern Sie den Austausch und die Vernetzung zwischen den Netzwerken.
Initiieren und unterstützen Sie unternehmensinterne und -übergreifende Netzwerke.
Machen Sie die vorhandenen Netzwerke und deren Arbeit sichtbar.
4
Selbstbewusstsein
von Frauen stärken durch Role Models
Machen Sie bereits erfolgreiche Frauen in Führungspositionen sichtbarer, so dass sie als Vorbilder für andere Frauen dienen können.
Frauen wollen nicht priorisiert werden. Setzen Sie auf eine persönliche Ansprache und schenken Sie allen Mitarbeitenden gleichermaßen Vertrauen.
Sprechen Sie in Ihrem Unternehmen an, warum es sich positiv auswirkt, wenn Frauen weiterkommen.
Bieten Sie entsprechende Onboarding-Programme für Frauen mit Entwicklungspotenzial an.
5
gleichberechtigte, menschenzentrierte
Unternehmenskultur
entwickeln
Übernehmen Sie als Verantwortliche:r im Unternehmen eine Vorbildfunktion und führen Sie selbst entsprechend den vereinbarten Werten und setzen Sie Gleichberechtigung als wichtigen Baustein auf die Unternehmensagenda.
Gestalten Sie den kulturellen Wandel aktiv mit, indem Sie darauf achten, dass Unternehmenssteuerung nicht einseitig auf stark leistungsorientierte Einzelkennzahlen abzielt.
Koppeln Sie die Zielerreichung von Führungskräften auch an das Erreichen von bestimmten Frauenanteilen in ihrer Abteilung.
Wählen Sie langfristig Führungskräfte aus, die intrinsisch motiviert sind, qualifizierte Frauen zu fördern und deren Potenzial zu entwickeln.
Schaffen Sie Transparenz über Vorgaben, Maßnahmen und deren Umsetzung, aber auch über die Möglichkeiten, die Frauen im Unternehmen haben.
Achten Sie auch auf Teamarbeit, in der die unterschiedlichsten Fähigkeiten und Kompetenzen komplementär genutzt werden und nutzen Sie auch kollektive Ziele.
Legen Sie einen großen Fokus auf die persönliche Entwicklung Ihrer Mitarbeitenden.
Achten Sie bei Neueinstellungen auch auf kommunikative und soziale Kompetenzen. Diese sind für eine menschenzentrierte Unternehmenskultur von großer Bedeutung.
Fördern Sie das faire Miteinander Ihrer Mitarbeitenden und sanktionieren Sie unfaires Verhalten.
Der Leitfadens zu wirksamen Maßnahmen und mit praxisnahen Empfehlungen zur Verbesserung der gleichberechtigten Führung als vollständiges PDF-Dokument.

Leitfaden Executive Summary

Public WoB-Index Der Public Women-on-Board-Index von FidAR wurde 2024 aktualisiert. Es ist das einzige Ranking der größten öffentlichen Unternehmen in Deutschland auf Bundes- und Landesebene nach dem Frauenanteil in Aufsichtsgremien und Top-Managementorganen.

Von einer paritätischen Teilhabe sind die Unternehmen der öffentlichen Hand noch weit entfernt, insbesondere in der obersten Führungsetage.

Über FidAR

FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V. ist eine überparteiliche und überregionale Initiative, die 2006 von Frauen in Führungspositionen in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ins Leben gerufen wurde. FidAR strebt eine nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen und die Verbesserung der Unternehmenskontrolle und -kultur an. Ziel der Initiative, getragen von über 1.300 Frauen und Männern, ist die paritätische Besetzung aller Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft. FidAR verfolgt diese Ziele im engen Austausch mit Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und in Kooperation mit den relevanten Wirtschafts- und Frauenverbänden. Mehr Informationen zu FidAR im Internet unter www.fidar.de .

Der Praxisleitfaden wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.

Unternehmen mit Bundes- und Landesbeteiligungen untersucht